Die Niederspannungshauptverteilung (NSHV) ist das Herzstück jeder industriellen Elektroinstallation. Sie verteilt die elektrische Energie von der Einspeisung auf die verschiedenen Unterverteilungen und Verbraucher im gesamten Betrieb.
Fehler in der Planung oder Ausführung können weitreichende Konsequenzen haben, von Produktionsausfällen bis hin zu Sicherheitsrisiken.
Angesichts der steigenden Komplexität moderner Industrieanlagen, der Notwendigkeit zur Energieeffizienz und der strengen Sicherheitsbestimmungen ist es essenziell, die Planung der NSHV mit größter Sorgfalt durchzuführen.
Dieser Artikel beleuchtet die entscheidenden Faktoren, die Unternehmen beachten müssen, wenn sie eine effiziente und zukunftssichere NSHV planen.
1. Die Bestimmung des tatsächlichen Leistungsbedarfs und der Lastprofile
Der erste Schritt bei der nshv planen ist die genaue Ermittlung des aktuellen und zukünftigen Leistungsbedarfs. Dazu gehört nicht nur die Summe aller installierten Verbraucher, sondern auch die Berücksichtigung von Gleichzeitigkeitsfaktoren und Lastprofilen.
Eine Unterschätzung führt zu Überlastungen und Ausfällen, eine massive Überschätzung zu unnötig hohen Investitionskosten.
Planen Sie ausreichend Reserven für zukünftige Erweiterungen oder technologische Upgrades (z. B. zusätzliche Ladesäulen für E-Flotten oder neue Produktionslinien) ein. Die Analyse, wann welche Lasten zugeschaltet werden, ist kritisch, um die optimale Dimensionierung zu gewährleisten.
2. Einhaltung geltender Normen und Sicherheitsstandards
Die Einhaltung nationaler und internationaler Normen (z. B. DIN VDE, IEC) ist nicht verhandelbar. Dies umfasst Regelungen zur Überstrom- und Kurzschlusssicherheit, zum Berührungsschutz und zur Störlichtbogenfestigkeit.
Bei der NSHV planen muss sichergestellt werden, dass alle Komponenten – von den Sammelschienen bis zu den Leistungsschaltern – den geforderten Schutzarten und Bemessungsströmen entsprechen. Die Dokumentation und regelmäßige Prüfung der Anlage durch qualifiziertes Personal ist dabei ebenso wichtig wie die Planung selbst.
3. Modularität, Flexibilität und Erweiterbarkeit
Industrieanlagen sind selten statisch. Produktionsprozesse ändern sich, Maschinen werden ausgetauscht oder ergänzt. Daher sollte die NSHV modular aufgebaut und einfach erweiterbar sein.
Wählen Sie Systeme, die eine flexible Anordnung von Abgangsfeldern erlauben, ohne die gesamte Anlage abschalten zu müssen.
Eine vorausschauende Planung, die bereits leer stehende Felder oder die Möglichkeit zur einfachen Nachrüstung von Schienenanschlüssen vorsieht, spart langfristig Zeit und Kosten.
Denken Sie daran, dass Sie bei der NSHV planen die Betriebskontinuität durch redundante Ausführung kritischer Teile gewährleisten sollten.
4. Berücksichtigung von Netzqualität und EMV
Moderne Industrieanlagen sind oft mit empfindlicher Elektronik, Frequenzumrichtern und USV-Anlagen ausgestattet, die Oberschwingungen und andere Netzstörungen verursachen können. Diese mindern die Netzqualität und können zu Funktionsstörungen oder gar Beschädigungen führen.
Beim NSHV planen müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Netzqualität berücksichtigt werden, wie der Einsatz von Oberwellenfiltern oder Kompensationsanlagen.
Eine korrekte Erdung und Schirmung zur Gewährleistung der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) ist unerlässlich, um die Zuverlässigkeit der gesamten Anlage sicherzustellen.
5. Integration von Energieeffizienz und Monitoring
Die NSHV ist der ideale Ort, um mit dem Energiemanagement zu beginnen. Integrieren Sie von Anfang an intelligente Messsysteme und Sensoren zur Erfassung von Strom, Spannung und Leistung auf der Hauptebene und den wichtigsten Abgängen.
Diese Daten ermöglichen ein detailliertes Lastprofil-Monitoring, die Identifizierung von Energieverschwendern und die Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz.
Durch die genaue Überwachung lässt sich nicht nur der Verbrauch optimieren, sondern auch eine vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) realisieren.
6. Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit
Obwohl die NSHV eine langfristige Investition ist, sind regelmäßige Wartung und Prüfung unerlässlich. Achten Sie bei der NSHV planen auf eine barrierefreie Zugänglichkeit für das Betriebspersonal und Servicetechniker.
Die Anordnung von Komponenten sollte eine einfache und sichere Durchführung von Isolationsmessungen, Sichtprüfungen und dem Austausch von Sicherungen oder Leistungsschaltern ermöglichen.
Ausreichender Arbeitsraum und eine klare, eindeutige Beschriftung der Schaltgeräte tragen wesentlich zur Sicherheit und zur Reduzierung von Stillstandszeiten bei Wartungsarbeiten bei.
